Zabbe fordern bei Neujahrsempfang Lokal- und Kommunalpolitiker
heraus
Großartige Resonanz auf 28. Seckenheimer Bürgerempfang.

Er war auch in diesem Jahr eine Demonstration
lokalen Selbstbewusststeins. Zum Neujahrsempfang, von Bürgerdienstchef Markus Zimmermann
und Zabbe-Präsident Gerhard Adler geladen, kam alles, was
in Seckenheim Rang und Name hat, um sich persönlich ein gutes
Jahr 2007 zu wünschen.

Doch nicht nur das. Viele versicherten sich auch eine weiterhin
engagierte und wirkungsvolle Zusammenarbeit zum Wohl aller Seckenheimer.
Dass diese Gemeinsamkeit auch künftig besteht, war das Anliegen
aller Redner.
So begrüßte Markus Zimmermann zahlreiche
Gäste, darunter MdB Lothar Mark, MdL Helen Heberer und Klaus
Dieter Reichardt, Finanzbürgermeister Christian Specht, die
Stadträte Marianne Seitz, Dr. Stefan Fulst-Blei, Richard Karl
und Wolfgang Raufelder, fast alle Bezirksbeiräte, die Vertreter
der Vereinsgemeinschaft mit Ulrike Bühler und Christian Schabacker
sowie die IG-Ehrenmitglieder Werner Bordne und Heinrich Kraus,
Rektor Winfried Blank, Pfarrer Michael Kreitzscheck und Bärbel
Schwaab von der Erlöserkirche, Diakon Winfried Trinkaus und
PGR-Chef Bernd Kilchling von der Aegidiusgemeinde, die Repräsentanten
der Gewerbetreibenden Karlheinz Lochbühler, Wolfgang Bauer
und Uwe Deitz, Ralph Waibel als Leiter des Schifferkinderheims
sowie Vertreter von Polizei, Rettungsdiensten und der Bundeswehr
im proppenvollen Saal. Zimmermann dankte den engagierten Förderern
des Neujahrsempfangs, Prokurist Andreas Braun, Hartwig Trinkaus,
Susanne Abend und Rüdiger Lapsit von der Volksbank Rhein-Neckar,
Eugen Ritter von HM Interdrink, sowie den festlich gekleideten
Bewirtungsdamen und den Herren der TSG, an der Spitze die beiden
Vorsitzenden Richard Möll und Alfred Heierling, denn der Empfang
fand ja im Schloss der TSG statt. Nur durch diese Gemeinschaftsleistung
sei dieser Empfang überhaupt möglich, so Zimmermann.
Schwungvoll hatte das Spektakel der Musikzug aus Friedrichsfeld
eröffnet und auch zwei Tanzgruppen der TSG, geleitet von Claudia
und Tanja Stephan, Regina Kasper, Sigi Schulze und Marion Jungkind
umrahmten den Empfang mit begeistert aufgenommenen Tänzen.
In seinem Jahresrückblick stellte Markus Zimmermann einmal
mehr fest, dass in Seckenheim die Welt noch in Ordnung sei. Viele
Jubiläen habe man gefeiert und endlich sei es auch gelungen
die Sanierung des Rathauses sicher zu stellen. Zimmermann blickte
auf das bevorstehende Jahr des Mannheimer Stadtjubiläums,
sah aber auch einige lokale Jubiläen und wünschte neben
Glück und Gesundheit, dass die örtliche Harmonie zum
Wohl aller Seckenheimer weiter gepflegt werde.
Auch Stadtrat Wolfgang
Raufelder, der die Grüße von OB Widder und Gemeinderat überbrachte,
lobte Seckenheim, hier könne man Toleranz, Hilfsbereitschaft
und soziale Kompetenz lernen. Er dankte den Ehrenamtlichen, deren
Einsatz unbezahlbar sei. Die Agenda-Gruppe rief er auf weiter an
der Stärkung des Ortsmittelpunktes zu arbeiten. Auch lobte
er jene Aktivisten, die 50 Kilometer Waldwanderwege erarbeitet
und gekennzeichnet haben. Gemeinsam müsse man auch weiterhin
geschlossen einen Bypass der ICE-Strecke an Mannheim vorbei ablehnen,
der nämlich direkt und belastend Seckenheim passieren würde.
Seckenheim soll eine liebens- und lebenswerter Stadtteil bleiben,
forderte Raufelder.
Der wortgewandte Sitzungspräsident der
Zabbe, Andreas Eder, schloss sich den guten Wünschen an und
betonte, dass eine Gemeinschaft mehr als Solisten erreichen könne.
Er grüßte mit großer Freude die anwesenden Kummetstolle
aus dem befreundeten Neckarhausen und machte auf die Gemeinschaftssitzung
der Vereine vom Unteren Neckar aufmerksam, die am Samstag, 10.
Februar in der Friedrichsfelder Gräber-Halle stattfindet.
Dann forderte er locker und fröhlich die Herausgabe des Rathausschlüssels
von Bürgerdienstleiter Zimmermann. Der aber hatte zwei Behälter
zur Auswahl dabei. Eder traute sich allein nicht zu entscheiden
und zog eine öffentliche Abstimmung vor. Nachdem sich die
Mehrheit im Saal für den Koffer entschieden hatte, wurde der
Rathausschlüssel tatsächlich darin entdeckt. Zum Glück
versuchte niemand den riesigen Schlüssel Prinzessin Isabelle
um den Hals zu hängen.
Nachdem die Zabbe durch Prinzessin „Isabelle
I. von Tanz und Gesang“ die elf meist hintergründigen
Forderungen gestellt und Zimmermann abgesetzt hatten, übernahmen
die Fasnachter die närrische Macht für die Dauer der
fünften Jahreszeit. Über diese Zeit hinaus reichten
indes die Proklamationspunkte, die wiederum politische und gesellschaftliche
Themen aufgriffen. Die Zabbe zeigen hier alljährlich, dass
sie sich auskennen und wissen, wo in Seckenheim der Schuh drückt.
So forderten sie, dass der neue evangelische
Pfarrer an Fasnachtssonntag eine exakt elfminütige Predigt zu halten habe, die Liesel
Holzwarth abzustoppen habe.
- Sollte Wolfgang Raufelder OB werden,
dann habe er seinen Amtssitz ins Seckenheimer
Rathaus zu verlegen
und durch Flaggenhissung anzuzeigen, dass er im Haus ist. Diese
Forderung wurde mit viel zustimmendem Beifall aufgenommen.
- Die
unbefriedigende Busverbindung nach Suebenheim soll einen Elfminutentakt erhalten, ansonsten hätten die Bezirksbeiräte Evi-Korta
Petry, Nicole Bartsch und Hermann Krauß an Rosenmontag
einen Ruftaxidienst einzurichten.
- Unzufrieden zeigten sich die Zabbe,
dass zur Sanierung am Rathaus noch nichts passiert sei. Deshalb
forderten sie Baubürgermeister Lothar Quast auf, am Rosenmontag
eine Baustellenführung zu organisieren und den Zeitplan für
die Arbeiten zu erörtern.
Auch die katholische Gemeinde wurde
einbezogen, denn schließlich habe die neu renovierte Kirche
200 Plätze weniger als bisher. Deshalb müssten an Hochfesten
die Pfarrgemeinderäte, die für diese Reduzierung gestimmt
haben, Eintrittskarten ausgeben und als Platzanweiser
fungieren.
- Einen Auftrag erhielt auch der Bund der
Selbstständigen. Der
BdS soll, ähnlich wie Karlheinz Lochbühler in Verbindung
mit den Söhnen Andreas und Stephan und seinem traditionsreichen
Aufzugsunternehmen, die Gestaltung einer
Kreiselfläche übernehmen.
Dabei könnten, da auf die Aufstellung des Maibaums 2007
verzichtet wird, Handwerkerinsignien gezeigt werden.
- Auch auf die Siedlung
weiteten die Zabbe ihr Refugium aus und verlangten von Hermann
Krauß, dass er als neuer Chef des Siedlervereins das Römerbrunnenfest wieder aufleben lassen soll.
- Die uneinsichtigen Befürworter
eines Supermarktes bei der Lämmertränke sollen zur Strafe
als lebende Hinweisschilder die Autofahrer zu den Geschäften
in die Ortsmitte umleiten, wurde unter dem Gelächter der Gäste
gefordert.
- OB-Kandidat Wellenreuther soll gar eine Büttenrede
halten, in der alle 34 Stadtteile und Teilorte von Mannheim vorkommen,
womit er seine Ortskenntnis beweisen soll.
- Dr. Peter Kurz wurde
außerdem aufgefordert gemeinsam mit
den Neckarbote-Singers aufzutreten. Damit soll er verdeutlichen,
dass die Musikstadt Mannheim nicht nur aus Popakademie und Xavier
Naidoo besteht und auch in den Vororten, wie Andreas Eder bestätigte, beste Musik gemacht
werde.
Bleibt nun abzuwarten, welche Bereitschaft bei den genannten
Personen und Gruppen besteht diese Forderungen auch zu erfüllen.
Die Zabbe werden jedenfalls alles genau beobachten.
©Bericht von Sabine Schneider/Hartwig
Trinkaus, Mannheimer Morgen vom 8.1.2007, Fotos: Manfred Schillinger
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